2002

Übersetzer Persönlich
12.12.2002

Eine neue Veranstaltungsreihe des MÜF

Unsere Kollegin Rosemarie Tietze, die moderieren wird, schreibt:

„Ihre Stimme haben die Literaturübersetzer in den letzten Jahren schon vernehmlich erhoben – aber haben sie, in der Wahrnehmung der Leser, auch ein Gesicht? Eine Biographie? Wenigstens in unserem internen Kollegenkreis wollen wir in Zukunft ab und zu Lebensläufe aufdröseln, von individuellen Vorlieben und Erfahrungen berichten. Nicht nur, damit wir uns gegenseitig besser kennenlernen; bei unserem so wenig normierten Beruf ist jede individuelle Ausprägung der Tätigkeit „Literaturübersetzen“ schon selbst so etwas wie ein Kunstwerk – oder nicht? Wer am 12. Dezember ,drankommt‘, soll nicht vorher verraten werden. Ein bißchen Weihnachten muß sein.“


Lektorengespräch
14.11.2002

Diesmal haben wir eingeladen:

Andrea Best (Goldmann)
Katrin Fieber (List)
Ulrich Wank (Piper/Kabel).

Moderiert wird der Abend von unserem Kollegen Rudolf Hermstein.


Übersetzer stellen vor
02.10.2002

Regina Rawlinson (München) liest Peter Carey: „30 Days in Sydney“,
(erscheint 2003 bei Piper).

Peter Carey, einer der renommiertesten und international erfolgreichsten australischen Schriftsteller, lebt heute in New York. In „30 Days in Sydney“ schildert der zweimalige Booker-Preisträger die sehr persönliche
Wiederbegegnung mit „seiner“ Stadt.

Karl Pichler (München) liest Andrea Carandini: „Die Geburt Roms“, (Artemis und Winkler, 2002). Andrea Carandini, der an der Universität „La Sapienza“ in Rom Klassische Archäologie lehrt und Grabungen in Karthago, Veji, Pompeji und Rom geleitet hat, legt mit diesem Buch die „große Erzählung“ über die Vor- und Frühgeschichte Roms vor – ein Standardwerk.

Reinhild Böhnke (Leipzig) liest J.M. Coetzee: „Die jungen Jahre“, (erscheint dieser Tage bei S.Fischer). J.M. Coetzee, einer der großen Autoren Südafrikas, wurde unter anderem zweimal mit dem Booker Prize ausgezeichnet. In „Die jungen Jahre verbindet er mit gewohnter Brillanz Autobiographie und Zeitgeschichte der
60er Jahre.


Wie wichtig kann die Zusammenarbeit zwischen Übersetzer und Autor sein?
12.09.2002

Ein Erfahrungsbericht von Wieland Grommes


Sommerfest bei Friederike Hausmann
20.07.2002


„NUMALFIX“
Gudrun Penndorf über das Übersetzen von Comics
11.07.2002

Gudrun Penndorf kennt jeder durch ihre Comic-Übersetzungen: nicht nur Asterix & Co. hat sie ihre Stimme gegeben, sondern auch Lucky Luke, Isnogud und Micky Maus.

Wenn sie nicht übersetzt, lehrt sie an der Münchener Ludwig-Maximilians-Universität Wirtschaftsfranzösisch oder arbeitet mit Migrantinnen.


Das MÜF beteiltigt sich an der
Langen Nacht der Bücher
15.06.2002

Aus dem Programm des Literaturhauses:

Im Forum führen Übersetzer an kleinen wie amüsanten Beispielen die hohe Kunst der literarischen Übersetzung vor: der gelungene Satz, der rückübersetzte Satz, der Satz in Variationen einer langen Übersetzungsgeschichte.

Der bekannte Münchner Übersetzer Burkhart Kroeber (Umberto Eco: »Der Name der Rose«) zeigt an einem Satz, was mit dem italienischen Klassikers »Die Brautleute« von Alessandro Manzoni in 170 Jahren alles angestellt wurde.

Der französische Autor Jean Rouaud hat eine ganz eigene Kunst der Textdynamisierung entwickelt: Seine Sätze können dadurch auch mal sehr lang werden. Der längste – volle sechs Seiten – findet sich in neuesten Roman „Meine alten Geliebten“ (Piper). Eine äußerst kurzweilige Lesung mit Rouauds Übersetzer Josef Winiger.

Die bekannte erste Strophe von „La Paloma“ wird nacheinander von einem Übersetzungscomputer auf eine Reise in verschiedene europäische Sprachen geschickt und wieder ins Deutsche zurückgeholt, was recht kuriose Sprachgebilde zur Folge hat und am Ende ein vollkommen unverständliches Kauderwelsch ergibt – Thomas Merk: »Die Taube und der Babelfisch. Abenteuer Computerübersetzung«.


Über das Veralten von Übersetzungen
15.05.2002

Wir haben zu Gast den Leiter der James Joyce Foundation in Zürich, Fritz Senn.

Mascha Tietze moderiert die Veranstaltung und schreibt darüber:

Ums Veralten von Übersetzungen soll es dabei gehen, um die „Immunschwäche“, an der das Deutsche leidet (so Fritz Senns Diagnose in seinem letzten Buch „Nicht nur Nichts gegen Joyce“, erschienen noch bei Haffmans), schließlich um Beobachtungen zum „entrückten“ englischen Adjektiv.

Womit aber nur drei Orientierungspunkte genannt wären, ansonsten darf das Gespräch gerne vom berühmten Hölzchen aufs ebenso berühmte Stöckchen kommen, solange nur, tja, über beidem ein Ü schwebt …


Übersetzer stellen vor:
Die armenische Autorin Gohar Markosjan-Kaspers mit ihrer Übersetzerin Gabriele Leupold
11.04.2002

Gohar Markosjan stammt aus einer armenischen Künstlerfamilie, schreibt jedoch russisch. Ihr Roman „Penelope, die Listenreiche“ spielt an einem einzigen Tag im November 1994 in der armenischen Hauptstadt Jerewan.

Durch den Krieg um Berg-Karabach und nach einem verheerenden Erdbeben herrscht in Jerewan Ausnahmezustand, es gibt kaum Strom und die Verkehrsmittel bleiben immer wieder stecken. Penelope, die Heldin, begibt sich auf der Suche nach Strom und Wasser für die tägliche Dusche auf eine wahre Odyssee durch ihre Heimatstadt.

Diese beinah burleske Rahmenhandlung bietet den eigentlichen Themen des Romans großzügig Raum: das Leben in einem postsowjetischen Land, die Vergegenwärtigung einer langen, tragischen Geschichte, die Frage von Identität, die Sehnsucht nach Freiheit und bescheidenem Wohlstand, die untrennbar mit Heimatliebe und einer heiter-stoischen Haltung angesichts der Zustände verbunden ist.

Gabriele Leupold lebt in Berlin. Sie hat Werke von Pasternak, Belyj und vielen anderen russischen Autoren übersetzt.

(Veranstaltung in Zusammenarbeit mit dem Kulturreferat)


6. ordentliche Mitgliederversammlung des MÜF
14.03.2002


Informationsveranstaltung
14.02.2002

Thomas Merk und Regina Rawlison berichten über das Bensberger Gespräch.

Gabi Gockel erläutert das nun verabschiedete Urheberrechtsgesetz.


Übertragung von umgangssprachlichen Texten
Sprachübergreifender Workshop mit Josef Winiger
10.01.2002

In Dialogen geht es ohnehin öfter umgangssprachlich zu. Und neuerdings schreiben vor allem jüngere Autoren ganze Texte mehr oder weniger umgangssprachlich, weil sie die Lebendigkeit des gesprochenen Sprache suchen.

Dabei geht es nicht um Dialekte, auch gar nicht so sehr um ein spezielles Vokabular, sondern eher um Sprechweisen, die sich vor allem syntaktisch von der Schriftsprache unterscheiden. Die Kennzeichen dieser Sprechweisen sind in jeder Sprache unterschiedlich, wir können uns also nicht auf die syntaktischen Vorgaben des Originals stützen. Wir müssen selbst Umgangssprache schreiben – und das ist weniger leicht als gedacht.



VERANSTALTUNGEN DER VERGANGENEN JAHRE:
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