1996

Die „Originalitätsvermutung“
12.12.1996, Monacensia

Referat von Rudolf Hermstein

Dieter E. Zimmer gehört zu den wenigen prominenten Publizisten, die sich kompetent zum Thema Übersetzung äußern können. Er hat sich auch immer wieder geäußert, mit höchst bemerkenswerten Beiträgen. Nach wie vor aktuell ist beispielsweise, was er über Fallstricke beim Übersetzen sagt über die nicht nur Anfänger massenweise stolpern.

Einen dieser Fallstricke nennt er die »Originalitätsvermutung«. Darüber, und über die von Dieter E. Zimmer formulierten Kriterien der nicht-dilettantischen (pardon!) Übersetzung wird Rudolf Hermstein bei unserem Treffen kommenden Donnerstag, den 12. Dezember referieren.


Informationsabend
17.10.1996, Monacensia

1. Thomas Wiedling spricht über die Gründung des Münchner Übersetzer-Forums

Thomas Wiedling, der von der Gründerversammlung gewählte Vorsitzende des Vereins, wird die Sache vorstellen.

2. Burkhart Kroeber spricht über den offenen Brief an die Verlage Surhkamp, R. Piper und Wagenbach, der gestern Sonntag auch eine halbe Stunde lang das Kulturjournal von BR2. beschäftigte.


Sommerfest bei Margarete Längsfeld
27.07.1996


Lesungen in Schulen
04.07.1996, Monacensia

Informationsabend mit Christa Seibicke

Christa Seibicke hat bereits ein Gespräch im Kulturreferat der Stadt München geführt, dort zeigte man an der Sache interessiert und will sie zumindest vermittelnd fördern.

Eines sind diese Lesungen mit Sicherheit: Ein Schritt aus unserer Isolation heraus! Christa Seibicke, Margarete Längsfeld und Regina Rawlinson werden aus eigener Erfahrung berichten, wie wichtig dieser Schritt für sie war und wie sie die Sache angingen. Christa wird auch ein Buch vorstellen, das ihr bei der Vorbereitung viel geholfen hat (und ohnehin für uns interessant ist): David Crystal, Die Cambridge Enzyklopädie der Sprache.


Übersetzungstheorien von Hans G. Hönig und Paul Kußmaul
09.06.1996, Monacensia

Referat von Dr. Klaus Bartenschlager, Dozent an der Uni München

„Theoriefeindlichkeit auf der einen, Praxisgläubigkeit auf der anderen Seite haben zu einer Abwehrhaltung gegenüber der Übersetzungstheorie geführt, die nicht nur bei den eigentlichen Praktikern, den Berufsübersetzern, verbreitet ist sondern auch bei denen, die mit der Vermittlung der übersetzerischen Kompetenz beauftragt sind: Den Lehrern.“

Dr. Bartenschlager referiert über Hans G. Hönig/Paul Kußmaul, Strategie der Übersetzung (Gunter Narr Verlag, Tübingen) und überhaupt über den theoretischen und praktischen Ansatz von Hans G. Hönig, von dem übrigens ein neues Buch vorliegt, Konstruktives Übersetzen, und von dem auch das obige Zitat stammt.


Informationsabend
09.05.1996, Monacensia

Rosemarie Tietze und Burkhart Kroeber berichten über zwei wichtige Symposien in Berlin:

Anfang März lud der „Freundeskreis“ unter seiner Präsidentin Rosemarie Tietze alles, was in deutschen Behörden und offiziellen Institutionen mit Übersetzungsförderung zu tun hat, zu einem Gespräch ein. Bei den Eingeladenen gab es Erstaunen, möglicherweise sogar ein Umdenken. Vielleicht dürfen wir leise Hoffnungen daran knüpfen.

Für den Tag vor der Mitgliederversammlung vergangene Woche hatte eine rührige Gruppe von Berliner Kollegen ein Gespräch mit dem Thema „Kirschen in Nachbars Garten“ organisiert. Kolleginnen und Kollegen aus Skandinavien, Holland und Frankreich berichteten, was dort für unsere Kunst und die sie Ausübenden getan wird. So manches, was hierzulande ständig als illusorisch abgetan wird, ist in anderen Ländern längst Wirklichkeit. Und von den Verlegern, die am Nachmittag zugegen waren, hörte man neue Töne …


Ray-Güde Mertin spricht über Lizenzen fremdsprachiger Werke
11.04.1996, Monacensia

Sicher haben Sie sich auch schon gefragt, was sich da alles abspielt, bis ein deutscher Verlag eine Lizenz kauft und Sie dann mit der Übersetzung beauftragt. Vielleicht haben Sie auch schon selbst versucht, für ein Buch, das Ihnen übersetzenswert erschien, einen Verlag zu finden.

Kollegin Mertin ist nicht nur Übersetzerin für Portugiesisch und Spanisch, sondern seit Jahren auch Literaturagentin portugiesisch- und spanischsprachiger Autoren. Sie kommt extra aus Frankfurt, um uns über ihre Vermittlerarbeit zu erzählen und darzulegen, was in so einem Lizenzvertrag für den deutschen Verleger vorgegeben ist (und was eben nicht!).


Diskussionsabend
08.02.1996, Monacensia

Wir werden über die Bücher der Berliner Übersetzungswissenschaftlerin Judith Macheiner diskutieren. Zumindest das im letzten Sommer erschienene ÜberSetzen ein Vademecum (Eichborn Verlag, „Die andere Bibliothek“) sollten Sie kennen. Mindestens ebenso empfehlenswert, wenn auch anstrengender, ist die Lektüre des Grammatischen Variété, das allerdings nicht speziell auf die Übersetzungsproblematik eingeht (1991, ebenfalls Eichborn).

Lange genug ist über die Kluft zwischen Übersetzungstheorie und Übersetzungspraxis geklagt worden. Selbst wenn sich das Vademecum an „jedermann“ und nicht an die professionellen Übersetzer wendet, so enthält es einen Ansatz, der meines Erachtens vielversprechend ist: Judith Macheiner geht von der Praxis aus, konkret von der Intuition, die eine Übersetzung als geglückt oder als mißglückt empfinden läßt, und analysiert dann diese Intuition mit den Instrumenten der Linguistik. Wenn sie von dieser Fragestellung aus die „baulichen“ Eigenarten des Deutschen mit denen des Englischen oder des Französischen vergleicht, so kann sie uns unmittelbar verwertbare Hinweise geben, wie mit Satzgewichtungen, strukturellen Stützelementen, konventionalisierten Redundanzen und ähnlichem umzugehen ist.


Informationsabend
11.01.1996, Monacensia

1. Absicherung der Arbeitskraft und Vorsorge im Alter bei Freiberuflern.
Frau Astrid von Perponcher wird uns Wege durch den Versicherungsdschungel zeigen, mit den Schwerpunkten Berufsunfähigkeit (ein Risiko, vor dem wir gerne die Augen verschließen, obwohl es bei unserer grundsätzlich ungesunden Arbeit nicht eben gering ist) und Altersvorsorge (hier ist der Dschungel so dicht – und dran denken mögen wir auch nicht gerne…). Frau von Perponcher wird nur grundsätzlich die bestehenden Möglichkeiten und Alternativen darstellen; die Vermittlung von Versicherungsverträgen ist persönlichen Beratungsgesprächen vorbehalten.

2. Rechtsschutz auf der Ebene des Landesbezirks der IG Medien.
Frau Ruth Gruber, stellvertretende Vorsitzende der IG Medien, Landesbezirk Bayern wird darüber berichten. Sie möchte mit uns auch allgemein über Möglichkeiten einer besseren gewerkschaftlichen Unterstützung unserer Arbeit als Freiberufler sprechen. Wenn wir diese Chance nicht nutzen …



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